Effizientes Energiemanagement bei deiner Solaranlage
Ob in der Freizeitgestaltung, das E-Auto aufladen, Haushaltsgeräte oder die Beleuchtung, alle Geräte benötigen Strom. Hast du bereits eine Solaranlage und zusätzlich einen Solarspeicher, deckst du einen Großteil deines Strombedarfs bestenfalls mit der heimischen Dachanlage ab. Den grünen Strom kannst du allerdings optimal ausnutzen, wenn du dich mit einem effizienten Energiemanagement beschäftigst. Das zielt darauf ab, die Differenz zwischen Stromgewinnung und Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, damit du wenig Kilowattstunden vom öffentlichen Netzbetreiber zukaufen musst. Wie das funktioniert, was ein HEMS für eine Rolle spielt und wieso der Taschenlampentrick einiges über deine Stromrechnung verrät, erfährst du jetzt.
Home Energy Management System
Ursprünglich in der Industrie verwendet, halten mittlerweile die sogenannten Home Energy Management Systems in immer mehr Haushalten Einzug. Häufig werden die Systeme zur Überwachung des Stromverbrauchs bei Neuanlagen direkt mit verbaut, statt später nachzurüsten. Aber auch in Bestandsanlagen können viele Energiemanagement Systeme problemlos dank verschiedener Anbieter nachgerüstet werden. Ziel ist es, mittels intelligenter Steuerung Verbraucher (= strombetriebene Geräte) zu optimieren und die Zeiten abseits der Sonnenstunden möglichst ohne Bedarf aus den öffentlichen Netzwerke zu überbrücken. Daher erhöht ein HEMS (Home Energy Management System) die Effizienz deiner Stromnutzung.
Was macht ein HEMS?
Grundlegend überwachen diese Systeme mit einer Software alle Energieflüsse des Haushalts. Dazu gehören die Stromgewinnung und der Stromverbrauch. Besonders wichtig ist hierbei der Smart Meter als intelligenter Stromzähler. Dieses Gerät misst in kurzen Abständen den Stromverbrauch sowie Energiegewinn und speichert die gewonnenen Daten. Anhand derer wird ermittelt, wie die Verbraucher hinsichtlich Nutzungszeit und Dauer am effizientesten verwendet werden. Dank der Visualisierung der Energieströme werden plötzlich negative Abweichungen, wie Stromfresser, im Verbrauch schnell sichtbar und können am Verbraucher direkt behoben werden.
Zudem schalten die Energiemanagement Systeme Geräte zu oder ab, sodass Großgeräte effizient in den Sonnenstunden ganz ohne menschliche Bedienung arbeiten. Die Koordinierung der Energieflüsse im Haushalt bringt die intelligente Stromnutzung mit sich, bietet eine gewisse Versorgungssicherheit aufgrund der optimierten Verwendung des gewonnenen Solarstroms und erhöht damit die Autarkie gegenüber dem öffentlichen Stromnetz.
Das kann der heimische Energiemanager
Jetzt stellt sich die Frage, wie genau ein HEMS arbeitet. Zuallererst übernimmt das System die Steuerung aller Einheiten vom Stromgewinn auf dem Dach über die Verbraucher bis zur Speicherung des Reststroms in einen Solarakku, Umleitung in eine Wallbox oder Einspeisung ins Netz. Dabei ist es entscheidend, das System von einem Experten einbauen zu lassen und vor allem an die individuellen Bedürfnisse des Haushalts anzupassen. Zum Beispiel nutzt im Vergleich ein 2-Personen Haushalt den Solarstrom anders als eine kleine Familie in einem 4-Personen oder mehr Zuhause. Hierbei gilt es die automatischen Funktionen benutzerfreundlich einzustellen, sodass die selbstständige Überwachung oder Anpassung am Kontrollgerät gegeben ist. Meist erfolgt diese über die App des jeweiligen Herstellers, wie Victron, Growatt, Huawei, Fronius, Solaredge und Co., weshalb die HEM Systeme mittels Smartphone oder Tablet unkompliziert bedient werden können.
Selbstoptimierung des Energiemanagements
Abseits eines HEM Systems lassen sich weitere Optimierungen schnell und ohne großen Aufwand im Haushalt umsetzen. Diese Varianten sind nützlich und gestalten sich in ihrer Anschaffung kostengünstiger als ein Managementsystem. So lässt sich ebenfalls positiv auf die Verbrauchsbilanz einwirken, Strom sparen ohne zu verzichten und die Kosten nachhaltig zu senken.
Überwachung der Solaranlage
Ob der Fernseher, der Computer, der Geschirrspüler oder auch das E-Auto, für die optimale Funktion ist eine regelmäßige Überprüfung der Geräte notwendig. Selbiges gilt auch für die heimische Dachanlage, das Balkonkraftwerk und die verschiedenen Module sowie das Zubehör. Meistens wird die Solaranlage alle zwei bis vier Jahre kontrolliert. Um schneller eventuelle Defizite zu bemerken und Stromverlust vorzubeugen, empfehlen wir die jährliche Überprüfung von einem Fachbetrieb für die Garantie einer reibungslosen Funktion.
Anpassung der Verbraucher
Wird auf die Verwendung eines automatischen Energie Management System verzichtet, kann der Haushalt den Stromverbrauch auch selbst kontrollieren und optimieren. Während es einige Geräte gibt, die das ganze Jahr über benötigt werden, sind andere saisonbedingt. Dazu zählen beispielsweise eine Poolpumpe, die Gartenbeleuchtung oder die elektrische Heizung. Achte beim Stromverhalten auch auf die zahlreichen Standby Geräte, die schnell zum dauerhaften Stromfresser werden können. Zudem ist es sinnvoll, innerhalb der Sonnenstunden die Großgeräte zu laden oder zu nutzen.
Besitzt du einen Solarspeicher, fällt die Verbraucherzeit weniger ins Gewicht, da du den Strom entweder direkt über die PV-Module beziehst oder die gespeicherte Energie des Akkus verwendest. Klicke hier und erfahre, wofür sich ein Solarspeicher noch lohnt!
Austauschen bitte!
Scheint es zunächst unnötig noch funktionierende Geräte zu ersetzen, wird diese Maßnahme mit einem Blick auf die durchschnitte Energiebilanz schon ersichtlich: Alte Geräte schlucken mehr Strom, weil sie weniger effizient arbeiten, Mängel besitzen, wie eine nicht mehr komplett schließende Kühlschranktür oder schlichtweg immer neue Reparaturkosten verursachen. Besonders Verbraucher im Dauerbetrieb oder die Zimmerbeleuchtung fallen hier ins Gewicht. Überprüfe daher mindestens jährlich den Gefrierschrank, die Waschmaschine usw. und tausche deine Leuchtmittel gegen sparsame und langlebige LEDs aus.
TIPP
Strom sparen ohne zu sparen
Auch wenn es eher ein leidiges Thema ist, sich einmal intensiv mit dem eigenen Stromverbrauch auseinanderzusetzen, lohnt in jedem Fall. Kleinigkeiten, wie die Laufzeiten der Verbraucher anzupassen, Geräte zu optimieren und Standby-Fallen zu umgehen, sind schnell und ohne großen Aufwand erledigt. Auch die Wartung von Großgeräten, besonders derer im Dauerbetrieb sowie der Solaranlage und dazugehörigen Komponenten selbst, ist für den optimalen Energieverbrauch ein wichtiger Bestandteil.
Am effizientesten und nachhaltig unkompliziertesten gestaltet sich die Stromsteuerung mittels Home Energy Management System. Ob sich die Kosten, vor allem beim Nachrüsten lohnen, kannst du am Verbrauch der teilflexiblen Geräte abschätzen. Das sind jene, deren Nutzung problemlos in die Sonnenstunden verschoben werden kann, denn diese bringen bei zeitlich perfekter Verwendung die größte Kosteneinsparung in puncto Strom für dich.
Maria
Autorin bei Dein Solarspeicher Blog.