Elektroauto und Solaranlage – was gibt es zu beachten?

Dekoratives Bild: Ein Elektroauto wird mit Solarstrom aufgeladen.

Inhaltsverzeichnis

Obwohl Elektroautos mittlerweile keine Neuheit mehr darstellen, gibt es immer noch einen großen Bedarf, die Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge zu erhöhen. Denn ein E-Auto ist nur dann wirklich umweltfreundlich, wenn es mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben wird. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist das Aufladen des Elektroautos mit Hilfe der eigenen Solaranlage. 

Welche Vorteile bringt das Laden daheim?

Wenn Sie als Besitzer eines Elektroautos keine eigene Solaranlage oder Wallbox besitzen, müssen Sie Ihr Auto unterwegs an öffentlichen Ladesäulen aufladen. Das Aufladen an öffentlichen Ladesäulen kann je nach Größe der Batterie mehrere Stunden dauern. Insbesondere wenn Sie es eilig haben und das Auto nur kurz aufladen möchten, kann dies zu einer unangenehmen Situation führen. Hinzu kommt, dass der Strom an öffentlichen Ladestationen meist teurer ist als Solarstrom. Während Sie für Strom von öffentlichen Ladestationen zwischen 35 und 80 Cent pro Kilowattstunde zahlen müssen, liegen die Kosten für Solarstrom bei nur 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde.

Eine Solaranlage mit Stromspeicher kann Ihnen hingegen den tagsüber gewonnenen Solarstrom sichern, damit Sie Ihr Elektroauto bequem zu Hause aufladen können. Mit einer Solaranlage auf dem Dach und einem passenden Stromspeicher können Sie den gewonnenen Solarstrom speichern und somit auch außerhalb der Sonnenstunden nutzen. Dadurch reduzieren Sie nicht nur die Ladekosten Ihres Elektroautos, sondern auch den Strombezug aus dem öffentlichen Netz und somit die damit verbundenen CO2-Emissionen.

Exkurs: Muss es zusätzlich ein Solarspeicher sein?

Ein Problem beim Laden von Elektroautos mit Solarstrom ist, dass die Autos oft unterwegs sind, insbesondere während der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Dies trifft vorallem auf Berufspendler zu. Wenn das Auto währenddessen bei schönstem Sonnenschein im Carport geparkt ist, kann es jedoch vorkommen, dass der Akku bereits vollständig aufgeladen ist und der überschüssige Strom zurück ins Netz eingespeist werden muss.

Zusätzlich gibt es jahreszeitlich bedingte Schwankungen in der Stromproduktion durch die PV-Anlage. Im Sommer gibt es normalerweise mehr PV-Überschussstrom als benötigt wird. Im Winter kann es jedoch schwierig werden, ausreichend PV-Strom für das Haus und das Elektroauto zu erzeugen. Aus diesen Gründen eignet sich ein Solarspeicher optimal, um den gewonnenen Solarstrom zu speichern und bei Bedarf an E-Auto oder Elektrogeräte im Haus abzugeben. Der Speicher maximiert den Ertrag der hauseigenen Solaranlage um ein Vielfaches.

Energie-Managementsysteme - wofür sind sie nützlich?

Um sicherzustellen, dass das Elektroauto ausschließlich mit eigenem Solarstrom geladen wird, ist ein zusätzliches Hausenergiemanagement erforderlich. Dieses System misst den aktuell eingespeisten Strom und berechnet den verfügbaren Überschussstrom der PV-Anlage, um diesen dann mittels einer geeigneten Wallbox in das Elektroauto zu leiten. Es ist jedoch zu beachten, dass für die Installation einer intelligenten Wallbox und des Hausenergiemanagements zusätzliche Investitionen erforderlich sind.

Um Ihr Elektrofahrzeug möglichst schnell und effizient mit Ihrem selbst produzierten Solarstrom zu laden, sollten Sie eine Wallbox nutzen. Im Vergleich zum Laden über den regulären Hausstromanschluss ist der Ladevorgang hier um ein Vielfaches schneller. Eine Wallbox kann Ihr Auto bis zu zwanzigmal schneller laden als eine herkömmliche Steckdose. Die Anschaffungskosten für eine Wallbox liegen in der Regel zwischen 1.500 und 3.000 Euro inklusive Zubehör und Installation, was sich in Anbetracht der Zeitersparnis und der Effizienz lohnen kann.

Auswahl einer Wallbox:

Um die passende Ladestation für Ihre individuelle Situation zu finden, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten:

Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass die Position der Ladebuchse und die Kabellänge der Ladestation mit dem Standort Ihres Autos kompatibel sind.

Die Leistung der Ladestation oder Wallbox sollte Ihrem Elektroauto angepasst sein. Während eine leistungsschwächere Ladestation günstiger sein kann, kann das Aufladen bei großen Autobatterien bis zu zehn Stunden dauern. Mit einer leistungsstarken Station hingegen können Sie das Aufladen beschleunigen. Für den Privathaushalt werden Ladestationen mit einer Leistung zwischen 2,3 bis 22 kW angeboten.

Es ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass der Ladestecker zu Ihrem Elektroauto passt. Es gibt zwei Arten von Ladesteckern: AC für Wechselstrom und DC für Gleichstrom.

Solaranlagen für Carport und Garage

Möchten Sie Ihr Elektroauto mit dem Solarstrom Ihrer eigenen Anlage laden, können Sie eine kleine Photovoltaikanlage auf Ihrem Carport- oder Garagendach installieren. Alternativ bieten verschiedene Hersteller mittlerweile auch Carports mit integriertem Solardach, Ladestation und Steuerungstechnik an. Für eine Anlagenleistung von etwa zwei bis drei Kilowattstunden reicht dabei meist schon die durchschnittliche Größe eines Einzelcarports aus.

Um beispielsweise ein Elektroauto wie das Tesla Model 3 mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2800 kWh pro Jahr mit Strom zu versorgen, sind sieben Solarmodule erforderlich. Diese benötigen insgesamt eine Fläche von 14 Quadratmetern, was bereits auf einem normalen Parkplatz mit einer Länge von fünf Metern und einer Breite von 2,8 Metern ausreichend Platz bietet. Die Kosten für den selbst erzeugten Strom liegen zwischen 9 und 15 Cent pro kWh, was günstiger ist als jeder andere saubere Auto-Treibstoff.

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