Solarenergie im Jahr 2023
Solarenergie ist als Teil der erneuerbaren Energien ein wesentlicher Bestandteil zur nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland. Hinreichend bekannt ist inzwischen die Relevanz Erneuerbare Energien in den Fokus zu setzen. Besonders Photovoltaik-Anlagen sind beliebt und je nach Solarsystem für Wohnungs- und Hauseigentümer sowie Mieter vielfältig nutzbar. Um den Ausbau mit Solar lohnenswerter zu gestalten, wurden auch in diesem Jahr wieder einige Maßnahmen, Gesetze und Regelungen getroffen, die das Umrüsten hin zur autarkeren Energieversorgung erleichtern. Zudem gab es 2023 einige interessante technologische Entwicklungen, die das Solarangebot effizient und innovativ in Zukunft aufstocken. Erfahre jetzt in unserem kompakten Jahresrückblick alles zum Solarjahr 2023!
Das hat sich seit dem 01. 01. 2023 geändert
Jeder, der sich mit dem Thema der nachhaltigen Energieversorgung auseinandersetzt, stößt früher oder später auf die EEG Regelungen. EEG ist die allgemein bekannte Abkürzung für das Erneuerbare Energien Gesetz. In der EEG 2023 sind Ziele formuliert, Maßnahmen zur Einhaltung, steuerliche Aspekte sowie der Rahmen zum Ausbau der Infrastruktur. Neben dem großen Ziel bis 2035 Deutschland inländisch treibhausneutral mit Energie versorgen zu können, umfasst die EEG 2023 noch einige interessante Neuerungen zum Vorjahr, die wir im Folgenden kurz umreißen.
Langzeitziele und ihre Maßnahmen
- Umweltschutz ist nicht erst seit diesem Jahr bekannt und stark relevant. Dennoch definiert erst das Erneuerbare Energie Gesetz 2023 final den Ausbau und Betrieb von Solar, Wind und Co. als Aspekt von “überragendem öffentlichen Interesse”. Damit unterliegen die erneuerbaren Energien der öffentlichen Sicherheit und es wird die Relevanz für die allgemeine Energieversorgung verdeutlicht. In diesem Zuge wurden gegenüber 2021 die langfristigen Klimaziele verschärft, sodass bereits 2030 mindestens 80% der Energie aus nachhaltiger Versorgung stammen soll.
- Ein weiterer großer Punkt ist die vollständige Abschaffung der EEG Umlage durch das Energiefinanzierungsgesetz (EnFG), das den Ausgleich des Finanzierungsbedarfs für erneuerbare Energien über Haushaltsmittel des Bundes festlegt. Gerade im Hinblick auf die steigenden Stromkosten werden Privatverbraucher*innen entlastet und der Anreiz zum Ausbau wird erhöht.
- Zudem vereinfachte sich mit dem EEG 2023 der Photovoltaik Ausbau, dank einer schnelleren Inbetriebnahme von Anlagen bis 30 kW. Denn seit Neujahr 2023 muss der Netzbetreiber beim Anschluss nicht mehr vor Ort sein. Ebenfalls neu ist die Option zwei Anlagen auf einer Fläche zu installieren, sodass die Voll- und Teileinspeisung kombiniert werden kann.
- Auch die kontinuierliche Abnahme der festgelegten Vergütungssätze (Degression) zur Einspeisung wurde bis Anfang 2024 ausgesetzt und auf eine Degression im Halbjahresrythmus begrenzt.
Alt bekannte Probleme auch 2023
Leider verschwanden zum Jahreswechsel die typischen Hindernisse beim solaren Ausbau nicht. Zwar verbesserte sich zum Vorjahr der Materialmangel, dennoch ist mit langen Lieferzeiten zu rechnen, die ein schnelles Umrüsten oder Nachrüsten mit einem Solarspeicher verzögern. Auch fehlende Fachkräfte zur Installation, Wartung oder Support waren 2023 weiterhin zu verzeichnen. Langfristig muss die konstante Sicherung kompetenter Fachkräfte gegeben sein, um die steigende Zahl an Anlagen qualifiziert und ohne exorbitante Wartezeiten betreuen zu können.
Schwierig gestaltet es sich zudem im Kampf um die schnell erschöpften Förderungsprogramme. Zwar wird in einigen Bundesländern eine Förderung von Photovoltaikanlagen in verschiedenen Varianten bis zum Zubehör unterstützt, dennoch fehlt es an einer dauerhaften Komplettlösung. Diese würde Privatpersonen zum einen finanziell unter die Arme greifen und den Ausbau mit Solar zum anderen deutlich lukrativer gestalten, wenn die Investition zu einem geringeren Anteil selbst finanziert werden muss.
Technologischer Fortschritt erhöht Effizienz
Der Fortschritt steht nie still, auch nicht in der Solartechnik. So präsentierten verschiedene Hersteller ihre Neuerungen auf der Intersolar Messe 2023. Darunter waren Highlights wie:
- Die höchst kompatible Solarbank für Balkonkraftwerke des Herstellers Anker, die laut Angaben mit 99% aller handelsüblichen Balkonkraftwerke kombiniert werden kann.
- Die Solarblume der Marke Smartflower, die ihre Solarmodule als Blütenblätter wie das natürliche Vorbild mit der Sonne dreht. Laut Smartflower überzeugt die Innovation mit 40% höheren Erträgen als eine statische Solaranlage gleicher Dimension.
- Der Solartrolley des Anbieters Jackery überzeugt als Komplettset mit PV Modul(en), einem Stromspeicher und einem Solargenerator in der praktischen sowie handlich bedienbaren Form eines (Reise)Trolleys.
Die vielleicht bedeutendste Neuheit ist eine neuartige Solarzelle mit Tandem-Technologie. In Oxford entwickelt und in Brandenburg an der Havel hergestellt, verbindet die Solarzelle Perowskit und Silizium, wodurch die Innovation mit einer starken Lichtabsorption und deutlich verbesserten Ladungsträgereigenschaften glänzt. Ausführlich befassen wir uns mit dieser Super-Solarzelle in einem extra Blogbeitrag im nächsten Jahr!
Statistiken und Zahlen zur Solarenergie 2023
Mit einer hohen Anzahl an neuen Installationen bricht das Jahr 2023 die Rekorde des Vorgängers. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Energiepreise verzeichnete das IWR bereits im Juli rund 593.000 Neuanlagen mit Netzkopplung. Damit waren es nach sieben Monaten schon 200.000 Anlagen mehr als 2022. Das formulierte Zubauziel von 9000 mW wurde ebenfalls nach einem guten halben Jahr überschritten und belief sich allein nach diesem Zeitraum auf fast 10.000 Megawatt.
Aktuell wird Deutschland mit ca. 13,4% Anteil an der kompletten Energiebereitstellung über Solarstrom versorgt, Tendenz steigend. Das ursprüngliche Langzeitziel bis 2050 Minimum 65% der Energieversorgung über Erneuerbare Energien zu sichern, scheint nicht nur in zuversichtlicher Reichweite, sondern wurde bereits angepasst. Derzeit ist der Richtwert für Deutschland bis 2030 80% des Bedarfs, mittels Sonne, Wind und Co. abzudecken, um bis spätestens 2035 die inländische Energieversorgung treibhausneutral halten zu können. Um dieses Ziel weiter optimal verfolgen zu können, sind gerade für Privatpersonen Solarenergie im Hinblick der Kosten so attraktiv wie möglich zu halten.
Lohnt sich eine Solaranlage 2024 noch?
Wenn sich das Jahr dem Ende zuneigt, stellt sich im Rückblick und Hinblick auf das Folgende immer wieder die Kernfrage: Lohnt sich eine Solaranlage noch? Unsere Antwort darauf kann nur lauten: mehr denn je! Mit den stetig steigenden Strompreisen in der öffentlichen Energieversorgung setzen Privathaushalte mit Solarenergie auf (Teil-)Autarkie mit Perspektive. Denn während sich die Stromkosten von 2010 zu 2023 für eine Kilowattstunde fast verdoppelt haben, sinkt die Einspeisevergütung zunehmend. So erhielten Privatpersonen 2023 bei einer Anlagengröße bis 10 kW bei Volleinspeisung nur noch 10,9ct und bei Teileinspeisung 8,2 Cent im Durchschnitt. Vergleichend zum Jahr 2013 bekamen Privathaushalte pro Kilowattstunde noch 15,92 ct. Zudem setzen gegenüber der Anfangszeit in der heimischen Solargewinnung immer mehr auf Überschusseinspeisung, die ohnehin weniger vergütet wird, als die anfänglich etablierte Volleinspeisung.
Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage werden Privatpersonen unabhängiger von Preisschwankungen und reduzieren ihren Bedarf an öffentlicher Energieversorgung. Zusätzlich sind die Anschaffungskosten pro kWp innerhalb der letzten zehn Jahre um ca. die Hälfte gesunken. Einen noch stärkeren Preisabfall verzeichnen Solarspeicher. Kostete ein 5 kWp Speicher 2010 noch rund 30.000 €, müssen Interessierte selbst ohne Förderung jetzt nur noch mit einem Fünftel des Preises rechnen. Ein großer Vorteil, denn ein Solarspeicher bringt viele Vorteile für das eigene Energiemanagement.
Und so geht es 2024 weiter
Auch 2024 bleibt das oberste Ziel, den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter voranzubringen, um die EEG Ziele mindestens einzuhalten und im Optimum zu überholen. Dabei gilt es, die bemerkten Probleme, wie den Fachkräftemangel im Solarbereich zu minimieren, hohe Lieferzeiten und Materialmangel überschaubar und Förderprogramme konstant zu halten. Ebenso werden ein steuerliches Entgegenkommen sowie eine Vereinfachung der Anmeldung vor Inbetriebnahme für bestimmte Anlagentypen erwartet. Welche Gesetze und Regelungen im neuen Jahr auf Privathaushalte zu kommen, besprechen wir ausführlich im ersten Beitrag 2024 nur bei Dein Solarspeicher Blog.
Bis dahin auch von uns …
Maria
Autorin bei Dein Solarspeicher Blog