Wie rentabel ist eine Solaranlage?

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Die zunehmende Beliebtheit erneuerbarer Energien setzt sich fort und viele Hausbesitzer interessieren sich für die Möglichkeit, grünen Strom vom Dach zu beziehen. Allerdings stellt sich die Frage, ob eine Investition in eine Solaranlage auch rentabel ist. Eine Vielzahl von Faktoren, einschließlich der Anschaffungskosten, der verfügbaren Finanzierungsoptionen und des Eigenverbrauchs, beeinflussen die Wirtschaftlichkeit einer Photovoltaikanlage. In diesem Artikel bekommen sie einen ersten Überblick über die Rentabilität von Solaranlagen für das heimische Dach.

Die Entwicklung der Strompreise in Deutschland

Die Preise für Haushaltsstrom sind in den letzten Jahren konstant angestiegen und belasten private Haushalte mit einem Durchschnittspreis von 48,12 Ct/kWh

Im Vergleich dazu sind die Kosten für selbst produzierten Solarstrom bereits jetzt deutlich günstiger und sollen laut Prognose führender Experten zukünftig auch noch weiter fallen.

Kleinanlagen bis 30 kWp produzieren Strom im Schnitt zwischen 11 und 13 Ct/kWh. Während die Kosten für Haushaltsstrom perspektivisch weiter steigen werden, bieten Solaranlagen eine kosteneffektive Möglichkeit, Stromkosten zu senken und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Wovon hängt die Wirtschaftlichkeit ab?

Der Erfolg einer Photovoltaikanlage hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Der wichtigste Faktor ist der Preis, zu dem man eine PV-Anlage erwirbt. Aber auch die Betriebskosten, der Stromertrag und ob man den Strom ins Netz einspeist oder selbst nutzt, beeinflussen die Rentabilität der Anlage. Zusätzlich können Förderprogramme helfen, die Investitionskosten zu reduzieren. 

Rentable Photovoltaikanlagen zum Eigenverbrauch

Seit über einem Jahrzehnt werden Photovoltaikanlagen als Eigenverbrauchsanlagen eingesetzt. Hierbei wird so viel selbst erzeugter Strom wie möglich selbst genutzt und der Rest ins Stromnetz eingespeist. Der Vorteil hierbei liegt darin, dass der selbst erzeugte Strom nur etwa 12 bis 16 Cent pro Kilowattstunde kostet, während für den Strom aus dem Netz mindestens das Doppelte bezahlt werden muss. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde für Netzstrom können durch den Einsatz von selbst erzeugtem Solarstrom zwischen 19 und 23 Cent pro Kilowattstunde eingespart werden.

Die höheren Kosten für Netzstrom im Vergleich zum selbst erzeugten Solarstrom ergeben sich aus Steuern, Umlagen, Abgaben und Entgelten, die über den Strompreis erhoben werden, wenn Energie über das öffentliche Netz geliefert wird. Für den Eigenverbrauch fallen hingegen keine Abgaben, Stromsteuer, Netzentgelte oder Umlagen an, lediglich Umsatzsteuer auf Eigenverbrauch muss gezahlt werden. Seit 2021 kann man sich von der Einkommensteuer befreien lassen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, eine Erweiterung der Regelungen zur Befreiung von der Einkommensteuer ist für 2023 geplant. Zudem soll die Umsatzsteuer auf PV-Anlagen auf Gebäuden auf null fallen.

Für den Reststrom, der ins Stromnetz eingespeist wird, kann die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beansprucht werden. Diese wird 20 Jahre lang vom Netzbetreiber gezahlt und seit dem 30. Juli 2022 gelten höhere Sätze als zuvor. Das EEG unterscheidet nun auch zwischen der kompletten Einspeisung ins öffentliche Netz und der direkten Lieferung an Dritte, wie etwa Mieter im Haus oder Nachbarn, ohne das öffentliche Stromnetz für den Transport zu nutzen.

Für Anlagen, die seit dem 30. Juli 2022 in Betrieb sind und nicht den kompletten Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen, gelten folgende Sätze:

  • für die ersten 10 Kilowatt Leistung: 8,2 Cent pro Kilowattstunde
  • für die weitere Leistung bis insgesamt 40 Kilowatt: 7,1 Cent pro Kilowattstunde
  • für die weitere Leistung bis insgesamt ein Megawatt: 5,8 Cent pro Kilowattstunde.

Die Einspeisevergütung für kleine Dachanlagen von 8,2 Cent pro Kilowattstunde ist zwar weniger als die Erzeugungskosten, aber durch die Ersparnis beim Eigenverbrauch kann sich die Investition in eine Solaranlage dennoch lohnen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Anlage zu einem günstigen Preis erworben wurde. Im Jahr 2022 sollte der Preis für eine Kilowatt-Leistung nicht höher als 1.700 Euro netto sein.

Amortisation von Photovoltaikanlagen

In der Regel wird die Amortisation einer Photovoltaik-Anlage erreicht, wenn die Investitionskosten durch den erwirtschafteten Ertrag der Solaranlage ausgeglichen wurden. Dieser Zeitpunkt tritt in der Regel nach etwa 10 bis 15 Jahren ein, bei einer Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Jahren kann die Investition in eine Solaranlage daher sehr rentabel sein. Dabei sind kleinere Anlagen in der Regel teurer und benötigen daher längere Amortisationszeiträume.

Die genaue Dauer bis zur Amortisation einer Anlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Größe der Anlage, dem Ertrag und der Höhe der Investitionsförderung. Darüber hinaus gibt es auch andere Faktoren, die sich auf die Rentabilität einer Solaranlage auswirken, wie beispielsweise der Preis, zu dem die Anlage gekauft wird, die Betriebskosten oder der Eigenverbrauch. Es ist daher wichtig, alle Faktoren sorgfältig zu berücksichtigen und eine individuelle Berechnung durchzuführen, um zu entscheiden, ob sich eine Investition in eine Photovoltaikanlage langfristig lohnt.

Eine frühe Amortisation und somit eine höhere Rentabilität der Photovoltaik-Anlage kann durch verschiedene Faktoren gefördert werden. Ein hoher Eigenverbrauchsanteil, niedrige Anschaffungskosten, eine schnelle Inbetriebnahme und optimierte Wirkungsgrade sind einige der wichtigsten Faktoren, die zu einer schnelleren Amortisation beitragen können.

Obwohl ein Stromspeicher die Rentabilität der Anlage durch eine höhere Investitionskosten zunächst senkt und den Amortisationszeitraum um etwa ein bis zwei Jahre verlängert, sparen Sie langfristig durch den Einsatz eines Stromspeichers mehr Kosten ein. Ein Speicher ermöglicht es, den selbst erzeugten Strom zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen und somit den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen. Dadurch können Sie langfristig mehr Stromkosten einsparen und somit die Amortisationszeit der Anlage verkürzen.

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