Wer eine PV-Anlage besitzt, hat die Wahl, den Solarstrom selbst zu verbrauchen, einzuspeisen oder auf eine Kombination aus beiden Varianten zu setzen. Doch was lohnt sich eigentlich mehr: Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen?
Solarstrom einspeisen 2025
Mit einer PV-Anlage auf dem Dach oder ergänzend im Garten kann Solarstrom auf verschiedene Weisen genutzt werden. Generell bieten sich Hausbesitzern drei Möglichkeiten. Entweder wird der Solarstrom eingespeist, im Haushalt verwendet oder das Einspeisen und die Eigennutzung miteinander kombiniert.
Einspeisen bei Photovoltaik
Einspeisen bei Photovoltaik bedeutet, Solarstrom von der eigenen Solaranlage ins Stromnetz zu leiten. Dafür gibt es eine Vergütung. Je nachdem, in welchem Jahr die Solaranlage installiert wurde, unterscheidet sich die Vergütung in der Höhe. Außerdem wird die Einspeisevergütung jährlich verringert in Bezug auf neu installierte Anlagen bzw. erfährt halbjährlich eine Regression. Damit soll unter anderem erreicht werden, dass Privatpersonen möglichst viel ihres eigenen Solarstroms für den Haushalt verwenden und so weniger auf Netzstrom angewiesen sind. Zusätzlich kann noch unterschieden werden, wie viel Solarstrom eingespeist wird.
- Volleinspeisung: Bei einer Volleinspeisung bei Photovoltaikanlagen wird die komplette gewonnene Strommenge ins Stromnetz eingespeist. Hier nutzt du also keine produzierte Kilowattstunde für den eigenen Gebrauch. Eine Volleinspeisung ist im Privatbereich eher unüblich, da der überwiegende Anteil Hausbesitzer Solarstrom natürlich selbst nutzen möchte. Dein Eigenverbrauch liegt also bei 0% und es würde eine Vergütung von 12,47 ct/kWh für installierte Anlagen am dem 1. August 2025 geben (max. Anlagenleistung 10 kWp).
- Teileinspeisung: Die Teileinspeisung ist üblich für private Haushalte. Ein Teil des gewonnenen Stroms wird in deinem Hausnetz verbraucht. Den restlichen Teil leitest du ins Stromnetz. Wie die anteilsmäßige Aufteilung ist, hängt von deinem Energiemanagement ab. Für Anlagen, die ab dem ersten August 2025 in Betrieb genommen wurden, gibt es eine Einspeisevergütung von 7,86 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) bei Solaranlagen bis 10 kWp.
- Nulleinspeisung: Das genaue Gegenteil zur kompletten Einspeisung des gewonnenen Solarstroms ist die Nulleinspeisung. Bei dieser Variante wird die vollständige Menge Solarenergie selbst verbraucht. Das bedeutet, dein Eigenverbrauch liegt bei 100% und die Einspeisevergütung ist am größten.
Warum funktioniert einspeisen überhaupt?
Um Solarstrom überhaupt einspeisen zu können, braucht es vor allem eines: den Netzanschluss. Bei Solaranlagen kann zwischen netzgekoppelten (On-Grid) und netzentkoppelten (Off-Grid) Anlagen unterschieden werden. Bei Off-Grid Anlagen kann kein Solarstrom ins Netz eingespeist werden, da keine Verbindung zum Stromnetz besteht. Diese Solaranlagen, wie zum Beispiel auf einem Wohnwagen, bei einem Boot oder an entlegenen Orten, sind nicht zum Stromeinspeisen gedacht. Off-Grid-Solaranlagen sollen autark Strom zur Verfügung stellen.
Anders sieht es bei On-Grid PV-Anlagen aus. Die netzgekoppelte Variante hat eine Verbindung zum Stromnetz, also einen Netzanschluss. Deshalb ist für den Netzanschluss auch ein Fachbetrieb notwendig, damit die Verbindung von Hausanlage und öffentlichem Netz korrekt durchgeführt wird. Außerdem braucht es bei einer netzgekoppelten Solaranlage eine Anmeldung bei der Bundesnetzagentur und der Stromversorger wird über den neuen Anschluss informiert. Das ist wichtig, damit im Falle eines Ausfalls ein reibungsloser Ablauf zur Wiederaufnahme des Betriebs garantiert werden kann.
Solarstrom selbst verbrauchen - DAS kann Eigenverbrauch
Das Gegenteil zum Einspeisen bei Photovoltaik ist selbst verbrauchen. Deshalb ist auch klar, dass sich viele Hausbesitzer die Frage nach Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen stellen. Wie auch beim Einspeisen bei Photovoltaik gibt es im Eigenverbrauch ein paar Unterschiede.
1 . Der Eigenverbrauch bei Photovoltaik bedeutet grundlegend, wie viel produzierter Solarstrom selbst verbraucht wird. Die Gesamtmenge an Solarstrom sind 100%, davon wird ein Anteil Solarstrom vom Anlagenbesitzer selbst verbraucht (Heizung, Licht, Ladung Geräte) und der andere Anteil fließt zurück ins Stromnetz (wird also eingespeist).
2. Wie hoch der Anteil an Eigenverbrauch bei Solarstrom ist, ist kein festgelegter Wert. Durchschnittlich liegt der Eigenverbrauch zwischen 25% bis 30% in Deutschland. Bei einer Photovoltaikanlage mit Stromspeicher (Solarspeicher) kann der Eigenverbrauch auf 60-80% ansteigen.
3. Je höher der Eigenverbrauch ist, desto effizienter nutzt du den eigenen kostenlosen Solarstrom und desto mehr profitierst du von der Investition Solaranlage.
4. Der Eigenverbrauch bei Photovoltaik erhöht die eigene Unabhängigkeit und Flexibilität gegenüber der öffentlichen Versorgung. Die private Stromrechnung unterliegt so weniger Schwankungen im Strompreis.
5. Die Autarkie ist nicht gleichzusetzen mit dem Eigenverbrauch von Solarstrom. Autarkie beschreibt den gesamten Strombedarf eines Haushalts, unterteilt in Netzstrom und Strom aus eigener Leistung, wie Solarstrom. Der Autarkiegrad ist meist niedriger als der Eigenverbrauch.
6. Liegt der Eigenverbrauch bei 100% handelt es sich wahrscheinlich um eine Inselsolaranlage.
Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen - Was bringt jetzt was?

Noch vor einem Jahrzehnt war es wohl üblich, einen großen Teil der gewonnenen Solarenergie gegen die feste, für 20 Jahre garantierte Vergütung einzuspeisen. Mittlerweile ist das nicht mehr so. Der Wegfall der EEG-Umlage, immer geringere Vergütung beim Einspeisen und dafür gestiegene Stromkosten sind maßgebliche Faktoren für die Entscheidung, was mit dem kostenlosen Solarstrom geschieht. Außerdem haben sich die Anschaffungskosten für Solarprodukte einschließlich Komplettanlagen verringert, gerade im Vergleich zu den Anfangsjahren. Und seit mehr als 10 Jahren ist Photovoltaikstrom aus der eigenen Anlage sogar günstiger als Netzstrom.
Auf die Frage “Solarstrom einspeisen oder selbst verbrauchen”, empfehlen wir, so viel Solarstrom wie möglich selbst zu verbrauchen. Das erreichst du mit einer optimierten Planung der Photovoltaikanlage für deine individuellen Gegebenheiten oder mit einem Solarspeicher nachrüsten, wenn du schon eine PV-Anlage besitzt. 100% Eigenverbrauch ist zwar in einem typischen Haushalt schwer zu erreichen, dafür ist eine Kombination aus Einspeisen und Eigenverbrauch nicht weniger rentabel. Nur achte unbedingt darauf, im Verhältnis den Eigenverbrauch hoch zu halten und mehr Solarstrom für dich zu nutzen, als du ins Stromnetz leitest.

Maria
Autorin bei Dein Solarspeicher Blog.