Solarenergie - einmal um die Welt
Grüne Energie boomt und ist inzwischen wohl jedem ein Begriff. Nicht zuletzt mit der drohenden Energiekrise erlebten Solaranlagen einen erneuten Aufschwung für Privathaushalte. Und nicht nur in Deutschland sind erneuerbare Energien und insbesondere Solar eine beliebte Möglichkeit, die Stromversorgung ein Stück weit in die eigene Hand zu nehmen.
Mit erneuerbaren Energien zur grünen Stromversorgung
Unter der Bezeichnung Erneuerbare Energien denken die meisten bestimmt direkt an Solar, Windenergie und Wasserkraft. Dazu kommen noch die Geothermie sowie Umgebungswärme, Bio- und Meeresenergie. In all diesen Bereichen ist es möglich Energie für unsere Nutzung zu gewinnen und damit den Grünstromanteil stetig zu erhöhen. Inzwischen werden weltweit diese Optionen genutzt, um den Klimawandel einzudämmen. Denn im Gegensatz zu den altbekannten Energielieferanten wie Steinkohle und Co. überzeugen die grünen Energieproduzenten mit weitaus weniger CO2 Ausstoß. Wind und Wasser verzeichnen hier besonders niedrige Zahlen. Doch auch bei der Stromproduktion mit Solar ist die Belastung pro Kilowattstunde um ein Vielfaches geringer. So wird ca. 1075 g/kWh CO2 unter Verwendung von Braunkohle ausgestoßen. Mit Solar sind es gerade mal durchschnittlich 56 g/kWh, eine Menge, die 5,2% des Braunkohles-Wertes entspricht.
Obwohl Solar als Energielieferant nicht den niedrigsten CO2-Ausstoß besitzt, boomt besonders diese Methode zur Gewinnung grüner Energie. Vergleichsweise ist der Ausbau mit Photovoltaikanlagen unkomplizierter, kostengünstig und vor allem für den privaten Gebrauch einsatzfähig, während Windenergie und Wasserkraft als Kleinanlage kaum rentabel sind.
Kostenvergleich:
- Solaranlage: ca. 1200€ bis 2000 € für 1 kWp
- Windkraftanlage: ca. 3000€ bis 10000€ pro kW
- Wasserkraftanlage: ca. 4000€ pro 1 kW
Entwicklung Photovoltaik in Deutschland
Deutschland liegt in der gemäßigten Klimazone und verzeichnet eine eher moderate Anzahl an Sonnenstunden. Durchschnittlich und je nach Wohnort können wir uns an 1900 bis 2200 Sonnenstunden erfreuen. Dennoch gibt es 2023 rund 2,6 Millionen installierte PV-Anlagen (Angaben des Statistischen Bundesamtes 2023) im ganzen Land. Die Top 3 Produzenten für Solarenergie sind Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, die auch die einwohnerreichsten und mit Niedersachsen zu den flächenmäßig größten Bundesländern zählen. Dabei hat Solar mit 81,8 Gigawatt (Stand 2023) den höchsten Anteil am Leistungsertrag durch erneuerbare Energien. Der Grund dafür ist simpel: Solar ist lang bekannt, massentauglich und im Vergleich zu den anderen grünen Energielieferanten auch privat rentabel. 2023 wurde ein Stromanteil von 46,3% allein durch erneuerbare Energien gestellt und knackte das Vorjahr um mehr als 7%. Und die Tendenz ist weiter steigend. Muss sie auch, denn 2030 soll nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz 80% des Stromanteils aus nachhaltiger Energieversorgung stammen.
Wie das Solarjahr 2023 genau aussah, kannst du in diesen zwei Artikeln kompakt nachlesen.
Solarenergie innerhalb Europas
Obwohl Deutschland nicht den Spitzenplatz unter den sonnigen Ländern besetzt, liegen wir dennoch an Platz eins im europäischen Vergleich was Solarstrom angeht. 2023 verzeichnete Deutschland rund 14,1 Gigawatt Leistung durch Neuinstallationen mit Solar. Damit landet Spanien als sonnenreichstes Land Europas, wieder auf dem zweiten Rang, nachdem es 2022 die Solarrangliste mit 8 GWh anführte und diesen Wert 2023 sogar knapp überbot. Danach folgen Italien mit einem Zubau von 4,8 Gigawatt sowie Polen und die Niederlande.
Europaweit wurden 2023 so knapp 56 Gigawatt Leistung allein mit Neuinstallationen und ein gesamter Energiebetrag durch Solar von 263 Gigawatt erreicht. Das entspricht einer Erhöhung von 27% im Vergleich zum Vorjahr. Ein Plus verzeichnen außerdem Bulgarien, Rumänien und die Tschechische Republik, die zum ersten Mal die Grenze von einem Gigawatt überschritten. Expert:innen prognostizieren für 2024 einen Zubau von 62 Gigawatt für Europa. (EU Market Outlook for Solar Power 2023-2027)
Anders sieht es beim Solarenergieanteil aus, denn hier sind die Niederlande europäischer Spitzenreiter. Während Sonnenenergie in Deutschland einen Anteil von 12,1% an allen Energieerzeugnissen hatte (BNetzA, Daten zum Strommarkt 2023), lag der Wert in den Niederlanden bei fast 15% im letzten Jahr.
Lukrativer Solarausbau im Privaten sorgt für hohe Zahlen
Wie die Zahlen für Deutschland und Europa beweisen: Solarenergie wird immer beliebter. Aber warum ist das so? Gerade große Anlagen für das Dach, an der Fassade oder auf freien Flächen sind doch recht teuer in der Anschaffung. Da die PV-Anlagen üblicherweise nicht gemietet, sondern gekauft werden, wird ein hoher Betrag mit einem Mal fällig, den es erst einmal zu finanzieren gilt. Um die Anschaffungskosten besonders für Privatpersonen zumindest teilweise zu entschärfen, gibt es in Deutschland Förderprogramme als unterstützende Maßnahme zum Ausbau. Ebenfalls können Kredite in Anspruch genommen werden, um die Direktkosten zu reduzieren. Damit bleiben Solaranlagen als Investition attraktiv und der weitere Ausbau wird gefördert.
Photovoltaikanlagen sind damit massentauglich für den kommerziellen und privaten Gebrauch. Die Optionen zur Nutzung einer Anlage sind vielfältig, denn Solarstrom kann auch mobil gewonnen werden und setzt wie beispielsweise bei Solartaschen nicht einmal eine feste Montage voraus. Ob Hausbesitzer:in, Mietende, Gartenpächter:innen oder Reisende mit dem Camper, für jede Situation gibt es das passende Solarsystem.
Auch ist die leichte Installation ein Grund für die Beliebtheit. Zwar sollten Dachanlagen allein aus Sicherheits- und Garantiegründen nicht vom Laien montiert werden, bei anderen Systemen ist das jedoch ohne Probleme möglich. Inselanlagen auf dem Camper, Balkonkraftwerke mit Speicher oder vom Netz entkoppelte PV-Anlagen lassen sich mit entsprechender Anleitung direkt selbst installieren. Noch einfacher wird es mit den mobilen Solartaschen und Solarkoffern, die auf eine Festinstallation komplett verzichten
Die unter den erneuerbaren Energien günstigste Methode, selbst Strom zu erzeugen, ermöglicht eine gewisse Autarkie gegenüber dem öffentlichen Stromnetz. Dank eigenem Stromgewinn können Haushalte den Energieeinkauf senken und reduzieren die Stromkosten. Vor allem mit dem kontinuierlich steigenden Preis für Energie, ist das als einer der Hauptgründe für den Ausbau mit Solar im Privaten zu sehen. Und während die Strombeiträge steigen, sinken die Anschaffungskosten für Photovoltaikanlagen und Solarspeicher aufgrund der hohen Konkurrenz am Markt. Nachrüsten oder Umbauen lohnt sich also im Privaten und treibt gleichzeitig die Energiewende voran.
Weltweite Spitzenreiter bei Solarenergie
Wie die vorherigen Zahlen verdeutlichen, beweist sich Deutschland auch europaweit führend in puncto solarem Ausbau, während die Niederlande unangefochten auf Platz eins beim Energieanteil liegen. Im weltweiten Vergleich hat Chile mit einem Solarenergie-Anteil von 15,8% die Nase vorn und toppt Deutschland um 3,7%, ebenso wie Australien, die mit einem Wert von 15,2% glänzen (Untersuchung Enpal).
Anders sieht es bei der Produktion von Solarstrom aus, denn hier liegt China deutlich auf dem ersten Platz. Danach folgen die USA (≈188.300 GWh), Japan (≈93.200 GWh), Indien (≈92.100 GWh) und Deutschland (≈57.800 GWh). Wobei China allein mit durchschnittlich über 416.200 GWh nur etwas weniger produziert als die anderen vier Länder in Summe. Dennoch ist der Anteil von Solarstrom an der gesamten Energieversorgung in China im Vergleich zu Chile gering. Das liegt am immensen Energieverbrauch, den China jedes Jahr verzeichnet und Chile um ein Vielfaches schlägt. Selbst die USA können nicht mithalten, sodass China nicht nur die Liste der höchsten Produktion von Solarstrom anführt, sondern auch im Stromverbrauch auf dem ersten Platz zu finden ist.
100% Erneuerbare Energie?
Deutschland kann sich im Vergleich in Sachen Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, insbesondere Solar, durchaus sehen lassen. Ob Eigennutz, um Stromkosten zu sparen oder für die Unterstützung der Energiewende, deutsche Haushalte erfreuen sich zunehmend am Solarstrom. Die Tendenz hin zur nachhaltigen Versorgung stimmt, sodass bereits die Ziele für den Ausbau mit Solar und Co. angepasst bzw. enger gesteckt wurden. Inzwischen sind bis 2030 mindestens 80% des Bruttostromverbrauchs durch nachhaltige Methoden vorgesehen. Um das Ziel zu erreichen, gilt es den Solarausbau für Privatpersonen weiterhin zu unterstützen und lukrativ zu gestalten. So kann Deutschland auch zukünftig um die vorderen Plätze zur erneuerbaren Energieversorgung mit den derzeitigen Spitzenreitern konkurrieren und vielleicht dem ein oder anderen Land nachhaltig den Rang ablaufen.
Solarenergie wird auch als Energie der Sonne bezeichnet und trifft als Sonnenstrahlung auf die Erde. Mittels Technologie kann Solarenergie für die Produktion von Strom oder Wärme genutzt werden. Das gibt als Großanlage im gewerblichen Bereich, aber ist auch sehr beliebt im Privatgebrauch.
Ja, Solarenergie ist sogar sehr nachhaltig und gehört zu den erneuerbaren Energien. Deutlich geringer als bei der Nutzung von fossilen Brennstoffen, aber trotzdem erwähnenswert, entsteht CO2 hauptsächlich bei der Produktion der Komponenten für eine PV-Anlage.
Solarenergie wird in dafür vorgesehenen Solarspeichern (auch Solarakku, Heimspeicher oder Strombatterie) gespeichert. Dazu wird der Solarstrom sofort im Speicher gespeichert und erst bei Bedarf ins Hausnetz geleitet (Gleichstromanlage) oder überschüssiger Strom wird nach Direktbedarf vom Hausnetz in den Solarspeicher zurückgeführt (Wechselstromanlage).
- Vorteile:
- nachhaltige Energie
- ermöglicht Energieversorgung aus eigener Hand
- senkt Kosten gegenüber öffentlichen Versorgern
- reduziert Abhängigkeit von Strompreisen & Einspeisevergütung
- Nachteile:
- Anschaffungskosten
- relative Wetterabhängigkeit
- evtl. ungeeigneter Standort
Gemessen an allen Stromerzeugnissen hatte Solarenergie in Deutschland 2023 einen Anteil von 12,1% (BNetzA, Daten zum Strommarkt 2023).
Ob Solar oder Photovoltaik besser ist, entscheidet der individuelle Fall. Strom ist teuer als Wärme, daher ist die Einsparung durch eine PV-Anlage langfristig höher. Auch wird für eine PV-Anlage weniger Platz benötigt. Dafür sind sie teurer als für Solarthermie. Letztere besitzen bei gleicher Flächennutzung auch einen höheren Wirkungsgrad.
Maria
Autorin bei Dein Solarspeicher Blog.